Private house Berlin-Mitte
Behzadi + Partner Architekten BDA and Torsten Hentsch

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Hafenquartier Berlin Mitte

Von 2008-2012 entstand auf Basis eines Wettbewerbs das Hafenquartier Berlin Mitte als eine Stadthausanlage mit 11 Wohneinheiten nach einem Entwurf der Architekten Behzadi & Partner für die Agromex GmbH & Co. KG.


Die Anlage befindet sich in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs und ist direkt an dem Seller Stadtpark und dem Spandauer Kanal gelegen. Die Haus- und Raumstrukturen gliedern sich entsprechend den funktionellen und gestalterischen Ansprüchen. Unterschiedliche Grundrisse mit einer Wohnfläche von 263-340 bzw. einer Wohn- / Nutzfläche von 384-495 Quadratmetern erlauben eine differenzierte Nutzung, u.a. die konsequente Trennung von Individualbereichen und gemeinschaftlichen Räumen.

Nach Vorgabe des Bauträgers kamen bei der Gestaltung der Außen- und Innenarchitektur vor allem natürliche und langlebige Materialien zum Einsatz. Sowohl im Bad- als auch im Küchen- und Eingangsbereich entschieden sich die Architekten für Fliesen von Mosa (die Core Collection Terra-Serien), die sich bereits bei verschiedenen anderen Projekten bewährt hatten(Wohnhäuser in Berlin Friedrichshain, Villa in Geltow bei Potsdam).

In einem Interview erläutert Torsten Hentsch die Besonderheiten des Wohnprojekts. Der Architekt war im Team von Behzadi & Partner verantwortlich für die Planung der Stadthäuser und für den Entwurf des Innenraumkonzepts. Seit 2008 betreibt er ein eigenes Architekturbüro und arbeitet weiterhin eng mit Behzadi & Partner zusammen.

 

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Herr Hentsch, mit den Stadthäusern im Berliner Hafenquartier haben Sie ein überzeugendes Wohnprojekt geschaffen, welches das Konzept traditioneller Townhouses mit zeitgemäßen Mitteln in die Gegenwart übersetzt. Wie kam es dazu, das Projekt in diesem Areal zu realisieren?

Ursprünglich sollten auf der Freifläche, die von Wasser, einem Park und Sportanlagen begrenzt wurde, Büro- und Geschäftsgebäude entstehen. Im Zuge der Entwicklung, dass das Wohnen innerhalb der Stadt wieder stärker an Gewicht gewann, gab es jedoch seitens der Bauherrschaft die Idee, das Grundstück in Townhouses einzuteilen. Dafür wurde dann ein Wettbewerb ausgelobt.

 

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Welche Vorgaben gab es für die Architektur der Wohnanlage?

Das Ziel bestand darin, individuelle Stadthäuser zu entwickeln, die sich in die Umgebung einfügen, aber dennoch eine urbane Fassade bilden. Dabei lag der Fokus darauf, eine kohärente, zusammengehörige Außenhülle zu schaffen, die gleichzeitig die Individualität der Häuser gewährleistet.

Worin lag die besondere Herausforderung bei der Planung der Stadthäuser?

Bei einem Stadthaus kommt es im Gegensatz zu klassischen Wohnhäusern für Familien darauf an, nicht so sehr in die Fläche, sondern in die Höhe zu planen. Unser Ansatz war, mit genau diesem Aspekt räumlich umzugehen und eine Lösung zu entwickeln, die Räume neu definiert und Bezüge ermöglicht – zwischen den Räumen und den einzelnen Ebenen genauso wie mit der Umgebung. Uns war es wichtig, dass man nicht einfach nur eine Stapelung der Ebenen erzeugt – die Raumbeziehungen sind das eigentlich Entscheidende. Es geht um die Frage: Wie gelingt es, eine Staffelung nicht als solche wahrzunehmen, raumeffizient in der Höhe zu sein und Beziehungen zu schaffen.


„Dabei lag der Fokus darauf, eine kohärente, zusammengehörige Außenhülle zu schaffen, die gleichzeitig die Individualität der Häuser gewährleistet.“


Wie haben Sie diesen Anspruch in die Praxis umgesetzt?

Wir haben Lufträume und versetzte Ebenen geschaffen, die aufeinander Bezug nehmen und gleichzeitig mit der umgebenden Landschaft korrespondieren – Wohnebenen mit Durchblick sozusagen. Der Luftraum bildet die Verbindung zwischen den Ebenen. Das wollten wir auch über die Höhe spürbar machen und haben das Treppenhaus mit dem Luftraum verknüpft. So besteht die Raumbeziehung von unten nach oben fort. Außerdem gibt es auf dem Weg nach oben auf jeder Ebene einen kleinen Ausblick ins Freie, als Art Belohnung. Damit löst sich das „Ich-muss-jetzt-noch-drei-Treppen-schaffen“ auf in einen spannenden Weg. Was die Beziehung zur Natur betrifft, so haben wir nicht nur Ausblicke geschaffen – von allen der Südseite zugewandten Räumen kann man zudem nach Draußen treten. Außerdem verfügt jedes Haus über einen Zugang zu Terrasse und Dachterrasse mit wunderschönem Ausblick. Neben den Raumbeziehungen war uns dieser Bezug zur Umgebung, die Öffnung ins Freie sehr wichtig.

 

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Auf welche Tradition berufen Sie sich bei Ihrem Entwurf der Stadthausanlage und wovon ließen Sie sich inspirieren?

Bei Stadthäusern handelt es sich eigentlich um die ursprünglichste Form einer städtischen Besiedlung. Wir greifen sie jetzt wieder auf. Dabei haben wir uns ganz klar an holländischen Vorbildern orientiert. In den Niederlanden hat sich die Tradition der Stadthäuser viel länger gehalten, als z.B. in Deutschland, wo sie oft von Geschosswohnungen verdrängt wurden. Auch heute gibt es in Amsterdam, Delft oder Utrecht noch zahlreiche schöne Beispiele von städtischen Reihenhäusern, die eigentlich einem einzeln stehenden Wohnhaus gleichen – jedes mit eigener Türe und einem eigenen Stückchen Land.

Die Idee für diese Stadthäuser entstand aus einem meiner Studienprojekte heraus. Unser Professor hatte eine Zeit lang in Holland gelebt und uns die Vorzüge der holländischen Bauweise näher gebracht – in Holland geht man z.B. ganz anders mit Platz und Raum um. Innerhalb des Studienprojekts beschäftigte ich mich dann mit der Frage, wie man bei einem Stadthaus mit Räumlichkeit umgeht und ein individuelles Haus auf sehr geringer Fläche schaffen kann. Die Anlage im Hafenquartier ist sozusagen die Fortsetzung dieser Gedanken.

 

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Welche Rolle spielten die Materialien beim Gestaltungskonzept der Stadthäuser?

Um ein möglichst langlebiges Gebäude zu schaffen, das auch nach 50 Jahren noch wertig erscheint, legten wir großen Wert auf die Auswahl der Materialien. Es sollten nur solche zum Einsatz kommen, die sowohl ästhetisch als auch von ihrer Beschaffenheit her Bestand haben und eine authentische und wohnliche Anmutung vermitteln. Bei der Farbgebung blieben wir ganz nah am ursprünglichen Charakter der Werkstoffe. Für die Fassade verwendeten wir Holz, Ziegel, Putz und patiniertes Kupfer. Die Metallteile weisen ihren spezifischen Eisenglimmer auf, das Holz seinen originalen Holzfarbton, der Ziegel ist so, wie er aus dem Brand kommt. Im Innern arbeiteten wir viel mit Holz und Steinfliesen, deren Farbtöne sich am natürlichen Materialcharakter orientieren.

 


„Um ein möglichst langlebiges Gebäude zu schaffen, das auch nach 50 Jahren noch wertig erscheint.“

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Warum haben Sie sich im Bad-, Küchen- und Eingangsbereich für Fliesen der Firma Mosa entschieden?

Die Vorgabe, ein langlebiges und natürliches Produkt einzusetzen, das gleichzeitig äußerst variantenreich ist, konnten wir mit Mosa perfekt umsetzen. Das Unternehmen bietet innerhalb seines Sortiments eine wunderbare und außergewöhnlich große Palette natürlicher Farbgebungen. Hier ist nicht jedes Grau gleich, manchmal sind es nur feine Nuancierungen innerhalb eines Farbtons, die ein ganz anderes Erscheinungsbild erzeugen. Man könnte sich fragen: Warum stellen die denn 20 verschiedene Grautöne her? Für mich als Architekten ist das ein Luxus, den andere Hersteller nicht bieten und der es mir ermöglicht, kleine Anpassungen vorzunehmen und einen bestimmten Stein oder ein Holz nach meinen Wünschen einzusetzen.

Gleichzeitig schafft es Mosa, jeder Fliese einen einzigartigen Look zu verleihen und dabei doch die Homogenität in der Bodengestaltung zu wahren. Die Fliese hat bei Mosa kein aufgedrucktes Muster, sondern verfügt über eine gewollte Abweichung in der Oberfläche, die im Brennprozess entsteht. JedesFliese ist also ein komplett individuelles Produkt.

Die Oberflächen sind dem Naturstein sehr nahe, haben aber gleichzeitig die Vorteile eines Feinsteins, der mit seiner extrem harten Oberfläche sehr widerstandsfähig und resistent gegenüber Putzchemikalien und Abrieb ist. So behält die Fliese über Jahre hinweg ihr Aussehen – es gibt kein Ausbleichen und keine Farbveränderung. Für uns als Architekten bedeutet das natürlich auch eine große Planungssicherheit.

Die gleichbleibend hohe Qualität von Mosa zeigt sich übrigens auch im Fugenbild. Die geradlinige Ausführung der Ränder und die geschliffenen Kanten ermöglichen es, eine minimale Fuge anzufertigen – bei Core Collection Terra sind das z.B. 2 Millimeter.

 

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Nach welchen Kriterien haben Sie die jeweiligen Fliesen ausgewählt?

Für die Gestaltung der Bäder haben wir drei Grundlinien angelegt, die entsprechend der Idee einer zeitlos-natürlichen Ästhetik entwickelt wurden. Jede Grundlinie folgt einem anderen Material- und Farbkonzept – von puristisch klar bis organisch-verspielt. So haben wir jeweils die entsprechende Fliese ausgewählt, die in ihrer Materialität, Farbigkeit, Oberflächenbeschaffenheit und Form ein gewisses Lebensgefühl vermittelt. Dabei spielten wir auch mit Kontrasten und kombinierten verschiedene Formen und Farben – so z.B. runde mit eckigen Formen, Holz mit Fliesen oder helle mit dunklen Steinen, die trotzdem zueinander passen, da sie aus einer Farbreihe stammen. Die Bauherren konnten sich an den drei Badtypen orientieren, aber auch eigene Wünsche mit einbringen.

 

Sie haben sich für die Core Collection Terra-Serien entschieden. In wie weit hat diese Kollektion dazu beigetragen, Ihre Idee umzusetzen?

Den Anspruch, ein Produkt einzusetzen, das über eine natürliche Materialität verfügt, konnten wir mit diesen unglasierten Fliesen wunderbar realisieren. Denn sie zeichnen sich durch ausgewogene Abstufungen aus und weisen eine ganz selbstverständliche Farbigkeit auf: Einem Steinboden traue ich in seiner Haptik und Anmutung ein Grau oder auch einen Sand-Beige-Ton zu. Diese Vorstellung bringt das Material normalerweise mit, und das haben wir hier auch beibehalten. Selbst wenn es sich um einen industriell hergestellten Feinstein handelt, der jedoch sehr dicht am Naturstein ist.

Beide Kollektionen verbinden ihre Natürlichkeit mit einem individuellen Erscheinungsbild. Bei Core Collection Terra sieht durch eine speziell entwickelte Technik jede Fliese anders aus, so dass ein ganz natürlicher Effekt entsteht. Die Core Collection Terra-Serien hat insofern gut in unser Innenraumkonzept gepasst, als sie mit ihrem Spiel aus Farben und Formaten eine ungewöhnliche und gleichzeitig authentische Oberfläche schafft.



„Den Anspruch, ein Produkt einzusetzen, das über eine natürliche Materialität verfügt, konnten wir mit diesen unglasierten Fliesen wunderbar realisieren.“

Projektdetails
Projekt: Hafenquartier Berlin Mitte
Architekt: Behzadi + Partner Architekten BDA en Torsten Hentsch
Ort: Berlin
Fläche: 263-340 und 384-495 m²
Fertigstellung: 2012
Mosa-Kollektion: Core Collection Terra
Weitere Information

An die Beratung und Unterstützung stellen wir höchste Ansprüche. Wir suchen aktiv das Gespräch und zeigen Interesse für Ihre Fragen. Haben Sie Fragen zu diesem Projekt oder möchten Sie über die Möglichkeiten für Ihr Projekt sprechen?

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