NIEUWSBERICHT

4 november 2019

Mosa entwickelt zirkuläre Fliesensysteme für die Bauindustrie

Der Fliesenhersteller arbeitet nicht nur an eigenen Nachhaltigkeitszielen, sondern treibt auch nachhaltige Entwicklung allgemein voran.

Konzeptionelle Designs, die die Fantasie befeuern, faszinierende Anwendungen und ein stetiger Fokus auf Design und Nachhaltigkeit. Damit hat sich Mosa einen Namen geschaffen – und repräsentiert seinen Firmenanspruch. Seit 136 entwirft das Unternehmen die Zukunft. Am Anfang stand die Produktion von Porzellan. Aber es dauerte nicht lang, bis Fliesen zum Angebot hinzukamen. Mosa hatte nie Angst davor, kontroverse Designer an Bord zu holen oder zeitgemäße Designs einzuführen und sich in der Unternehmensphilosophie von der Idee der Zirkularität leiten zu lassen.


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Sekundärrohstoffe

Seit vielen Jahren hat Mosa die Grenzen mit Blick auf Nachhaltigkeit verschoben. Das Unternehmen verfolgt den Cradle-to-Cradle-Ansatz konsequent – fast alle Fliesen haben ein Cradle-to-Cradle Silberzertifikat – und arbeitet ständig an zirkulären Systemen, zirkulärem Design und zirkulärer Beschaffung in der Bauindustrie. Solche Innovationen werden dringend benötigt, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. „Die Bauindustrie kann einen substanziellen Beitrag von bis zu 45 Prozent der geforderten Verringerung des CO2-Ausstoßes leisten, indem sie zirkuläre Systeme für den Gebrauch von Materialien nutzt.“, so Dorien van der Weele, Nachhaltigkeitsmanager bei Mosa. „Als Fliesenhersteller sind wir ein Teil dieser Industrie. Mosa verfolgt zahlreiche Absichten mit Bezug auf Nachhaltigkeit. Wir denken beispielsweise über die Verwendung von Sekundärrohstoffen nach. Wir möchten unser Geschäftsmodell so entwickeln, dass wir Produkte zurückfordern können, um sie wiederzuverwenden oder in neuen Produkten einzusetzen. Wir untersuchen außerdem, wie wir Müll von Dritten einsetzen können, um Produkte herzustellen oder wie andere neue Produkte aus unserem Abfall herstellen können.“

Rücknahmekampagnen für Fliesen

Mosa nimmt bereits seit sieben Jahren Schnittreste von Fliesen zurück. Diese sogenannten Rücknahmekampagnen, die Mosa eigens zu diesem Zweck in den Niederlanden eingeführt hat, bilden ein Pilotprojekt, um herauszufinden, wie zirkuläre Systeme funktionieren können. Derzeit recycelt Mosa alle Produktionsabfälle seiner Fliesen und untersucht die Möglichkeiten, auch die Abfälle von Glasuren wiederzuverwenden. Die Schnittrückstände von Fliesen aus der Bauindustrie werden ebenfalls gesammelt und als Rohmaterialien für die Produktion neuer Fliesen verwendet. Dorien van der Weele: „Schnittabfälle sind schlicht neue Fliesen, die wiederverwendet werden können. Derzeit gibt es noch eine Begrenzung, wie viel dieser Abfälle genutzt werden können, aber wir nutzen sie auf jeden Fall, um Primärrohstoffe damit zu ergänzen. Eine Herausforderung unserer Rücknahmekampagnen besteht darin, die Schnittabfälle so effizient wie möglich zu den Herstellern der Rohmaterialien zu bringen, mit dem geringstmöglichen CO2 Fußabdruck. Gemeinsam mit unseren Partnern sind wir hier auf der Suche nach Lösungen.“

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Leasing von Mosa-Fassadensystemen

„Unsere Ideen gehen über die Nutzung von Sekundärrohstoffen hinaus. Seit mehreren Jahren arbeiten wir bereits an zirkulären Systemen wie beispielsweise unserem Cradle-to-Cradle Silber zertifizierten Mosa Fassadensystem. Unsere Fliesen werden mithilfe von mechanisch befestigten Komponenten an der Fassade befestigt. So können alle Komponenten des Systems voneinander getrennt und später wiederverwendet werden – als Fassade, als Fliesen oder als Rohmaterialien in der Produktion. Nachdem wir diesen Schritt gegangen sind, sind wir bereit für den nächsten Schritt: darüber nachzudenken, wie wir Systeme in die zirkuläre Wirtschaft wiedereinführen, die voneinander getrennt werden. Zurzeit untersuchen wir beispielsweise, ob unser Fassadensystem geleast oder mit einem Entsorgungsschema zurückgeliefert werden kann. So schaffen wir einen Anreiz für unsere Nutzer, sich aktiv in die zirkuläre Wirtschaft einzubringen. Und das ist noch lange nicht alles, denn was wir mit unseren Fassadensystemen können, das sollte auch für Böden und Wände möglich sein. So arbeiten wir beispielsweise an Click-Systemen für Böden, mit denen Fliesen in Modulen angebracht werden können und so später leicht entfernt und wiederverwendet werden können. Ein solches System wird auf Messen bereits angewendet. Es funktioniert dort gut und bietet Möglichkeiten auch für größere Flächen.“

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Fliesen mit Materialpass

Einen weiteren Ansatz, den Mosa konsequent verfolgt, ist die strukturierte und detaillierte Dokumentation der Eigenschaften von Materialien, die in einem Gebäude verwendet werden. Ein Pass hilft, Abfall zu vermeiden und fördert die Wiederverwertung, wenn ein Gebäude renoviert oder abgerissen wird. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie zirkuläre Systeme entwickelt und genutzt werden können. Van der Weele dazu: „Abfall war bisher ein Material ohne Eigenschaften. Aber dank des Trends, Gebäude zirkulär zu bauen, Abfall zu vermeiden und den CO2-Abdruck eines Gebäudes zu verringern, haben mehr und mehr Materialien – und damit indirekt auch Gebäude – einen Pass. In den Niederlanden werden Materialien in „Madaster“ registriert. So können sie nachvollzogen und wiederverwendet werden. Wir sind stolz darauf, dass zusätzlich zur Cradle-to-Cradle Silberzertifizierung unsere Fliesen als Beispiel für den „EPEA Material Passport®“ verwendet werden. Dank solcher Innovationen, können wir nicht nur unsere eigenen Nachhaltigkeitsziele erreichen, sondern auch die unserer Kunden und damit eine allgemeine nachhaltige Entwicklung fördern. Darum geht es schließlich.“