International Criminal Court
schmidt hammer lassen architects

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Ein Design, das alles bietet

Die Gestaltung des neuen Gebäudes für den Internationalen Strafgerichtshof (IStGh) in Den Haag (Niederlande) ist alles andere als ein normaler Job: Der IStGh steht nicht nur für elementare Werte, die berücksichtigt werden müssen, sondern das Gebäude soll auch den Geist der internationalen Zusammenarbeit und die Bereitschaft von 123 Ländern widerspiegeln, ein unabhängiges Gericht zu schaffen, vor dem Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhandelt werden.


 

Neben der Notwendigkeit, ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit aufgrund der sensiblen Themen, die vor dem IStGh verhandelt werden, und Transparenz zu schaffen, galt es auch, die Eigenheiten der typisch niederländischen Dünenlandschaft zu berücksichtigen. Dem internationalen Architekturbüro schmidt hammer lassen architects aus Dänemark gelang es trotzdem, all diese Aspekte zu integrieren. Die Architekten stellten sich der Herausforderung, wurden im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs aus hundert Bewerbern ausgewählt und schufen schließlich eine beeindruckende Sehenswürdigkeit.

 

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Wellige Landschaft

„Wir haben die Wünsche des IStGh auf verschiedene Weise in unser Architektur- und Landschaftsdesign einfließen lassen“, erklärt Denis Olette, Architekt, Projektleiter und Geschäftsführer von schmidt hammer lassen architects in London, und fährt fort: „Zunächst wollten wir den alten Standort der ehemaligen Kaserne der niederländischen Armee mit den Dünen der Umgebung verbinden, indem wir sechs unterschiedlich hohe Gebäude in diese natürliche Umgebung eingliederten. Transparenter Mittelpunkt ist der Gerichtsturm, das Herz des Gerichtshofs, der die grüne Umgebung mit dem Garten des Gerichtshofs symbolisch verbindet. Dann wollten wir ein Gebäude schaffen, das wie eine Skulptur in der Landschaft steht und in dieser Umgebung gewissermaßen wie ein Kunstwerk wirkt. Das Gesamtergebnis hat eine sehr dynamische, mächtige und zugleich angenehme Präsenz.“

 

 

Einzigartige Fliesen bringen alles zusammen

„Die verwendeten Mosa-Fliesen – 216 V Core Collection Terra – ermöglichten es uns, die Verbindungen zu akzentuieren, die im gesamten Gebäude zu sehen sind. Wir haben die Fliesen sowohl für den Fußboden im Erdgeschoss als auch im Außenbereich verwendet. Die besondere Qualität, Farbkonsistenz und die Größe (60 x 60 cm) sorgen für eine ruhige und abgeklärte Atmosphäre und heben die Weitläufigkeit des Gebäudes hervor. Natürlich sind wir auch vom Engagement und der Kundenorientierung von Mosa begeistert. Wir wussten, dass Mosa das schaffen würde, da wir schon in der Vergangenheit mit Mosa zusammengearbeitet haben und ihre Arbeit schätzen.“

 

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„Im Mittelpunkt stehen die effektive Zusammenarbeit, gegenseitiges Vertrauen und der Respekt voreinander.“

 

Solide demokratische Werte

„Weil Projekte wie dieses lange und komplexe Prozesse sind, ist eine effektive Zusammenarbeit wichtig – und zwar so schnell wie möglich. Als wir erfuhren, dass wir den Wettbewerb gewonnen hatten, wurde uns auch mitgeteilt, dass unser Entwurf genau dem Verständnis des IStGh von Transparenz, Fairness, Vertrauen, Respekt und Demokratie entsprach. Hier hatten sich zwei perfekte Partner gefunden, da dieselben Werte sowohl tief in der dänischen Architekturphilosophie als auch in der Philosophie unseres Architekturbüros verankert sind. Wir haben uns in der Beschreibung des IStGh wiedererkannt und umgekehrt. Außerdem ist unser Entwurf sehr umfassend, da er das Produkt eines sorgfältigen Beratungsprozesses ist, der Aufmerksamkeit erfordert, dem Kunden ein Wohlgefühl vermittelt und die Bereitschaft zeigt, das eigene Design an die Wünsche des Kunden anzupassen. Im Mittelpunkt stehen die effektive Zusammenarbeit, gegenseitiges Vertrauen und der Respekt voreinander. Und obwohl Architektur im Grunde eine Kunstform ist, geht es letztendlich darum, ein funktionales Gebäude zu entwickeln, dass die Anforderungen der Benutzer erfüllt. Die Auseinandersetzung mit dem Endverbraucher ist eines unserer besten Verkaufsargumente, könnte man sagen. Ich glaube, dies sollte eine der treibenden Kräfte hinter dem Design sein.“

 

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Versunkene Gärten und Nachhaltigkeit

Angesichts der Tatsache, dass viele Länder das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs unterzeichnet haben, war die Gestaltung dieses Gebäudes eine echte Herausforderung. Allerdings hatten wir uns schon früh dafür entschieden, nicht alle Nationalitäten, Kulturen und Religionen individuell abzubilden, da es unmöglich ist, all diese Facetten in ein kohärentes Architekturkonzept zu integrieren. Stattdessen ist es notwendig zu verallgemeinern, zu vereinfachen und innovativ zu sein. Für uns symbolisieren Gärten eine internationale Einheit, da Gärten schon seit Jahrhunderten in allen Kulturen zu finden sind. Resultat dieser Überlegungen sind die versunkenen Gärten, die für die geografischen Orte der IStGh-Länder stehen. In den Gärten finden sich Pflanzen, Blumen und Nährstoffe, mit denen sich Menschen unterschiedlicher Nationalitäten identifizieren können.“ Sie erinnern an verschiedene Erdteile: Im afrikanischen Garten gibt es roten Sand, im asiatischen Garten Kies, der an japanische Zen-Gärten erinnert, und der osteuropäische Garten zeichnet sich durch seine üppige Vegetation aus.“


„Wir haben uns außerdem dafür entschieden, die BREEAM-Kriterien (Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology) in unserem Entwurf zu berücksichtigen. Ziel war es nicht so sehr, das Zertifikat zu erlangen, sondern so viele Eigenschaften wie möglich zu integrieren, die die Nachhaltigkeit des Gebäudes verbessern. Angesichts der natürlichen Umgebung des Gebäudes sowie der besonderen landschaftlichen Gegebenheiten war das nur logisch. Die Lage des Gebäudes in einem Wasserschutzgebiet brachte zusätzlich strenge Auflagen bezüglich der zu verwendenden Materialien mit sich. Daher sind die Büros mit einem Heiß- und Kaltwassersystem in den Fußböden ausgestattet, das an die Wassergewinnung außerhalb des Gebäudes angeschlossen ist. Für die Beleuchtung werden ausschließlich LED-Lampen verwendet. Der Wärmetauscher ist der größte seiner Art in den Niederlanden; außerdem verfügt das Gebäude über grüne Dächer, Wasserspararmaturen und Toiletten. Die Wasserversorgung erfolgt mit gefiltertem Regenwasser. Und dann sind da natürlich noch die Cradle-to-Cradle-Fliesen von Mosa. Ganz allgemein haben wir viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt.“

 

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„In dieser Hinsicht gibt die Anordnung des Gebäudes vor, wie sicher sich die Menschen fühlen.“

 

Sicher und stabil

Ein weiterer wichtiger Aspekt war es, das richtige Gleichgewicht zwischen Sicherheitsbedürfnis und Transparenz zu finden. Natürlich ist Sicherheit ein entscheidender Faktor für den IStGh, weshalb wir Einrichtungen wie CCTV-Kameras und Sicherheitsschleusen in den Entwurf einbinden mussten. Darüber hinaus mussten wir berücksichtigen, wie die Benutzer des Gebäudes auf Sicherheitseinrichtungen reagieren würden. Aus diesem Grund haben wir die Sicherheitsfunktionen möglichst diskret gestaltet, um die Transparenz des Gebäudes zu erhalten. Die Sorgfalt, mit der die Transparenz gewährleistet wird, spiegelt sich auch in der Landschaft der Umgebung wider. Da das Gebäude barrierefrei ist, haben alle Personen im Gebäude unmittelbaren Kontakt zur Landschaft, und es entsteht keine Konfrontation. In dieser Hinsicht gibt die Anordnung des Gebäudes vor, wie sicher sich die Menschen fühlen.“

 

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„Bei der Eröffnung teilten mir Angestellte des IStGh mit, dass sie stolz auf ihren Arbeitsplatz sind.“

 

Der IStGh ist für die Zukunft gebaut

„Das alte Gebäude war beeindruckend, aber leider zu klein und entsprach nicht mehr dem aktuellen Status und den heutigen Anforderungen und Zielen des IStGh. Das neue Gebäude mit 54.000 Quadratmetern Fläche, bis zu 1.200 Arbeitsplätzen und drei Gerichtssälen berücksichtigt all die Werte, für die der IStGh heute steht. Ich muss zugeben, dass ich sehr stolz auf dieses Gebäude bin“, sagt Denis Olette mit einem bescheidenen Lächeln und fährt fort: „Im November 2015 haben wir das Gebäude schlüsselfertig übergeben und damit einen Schlusspunkt unter dieses siebenjährige Projekt gesetzt. Es ist und war eine tolle Erfahrung. Es ist spannend zu sehen, wie ein Entwurf auf Papier sich zu einem solchen Gebäude entwickelt. Bei der Eröffnung teilten mir Angestellte des IStGh mit, dass sie stolz auf ihren Arbeitsplatz sind. Sie arbeiten nun in einem Gebäude, das der ganzen Welt ihre Aufgabe verkündet und die Botschaft sendet, dass der IStGh tut, was getan werden muss.“

 

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Projektdetails
Projekt: In­ter­na­tional Crim­i­nal Court
Architekt: schmidt hammer lassen architects
Ort: Den Haag (Niederlande)
Fläche: 10.000 m2
Fertigstellung: 2015
Mosa-Kollektion: Core Collection Terra
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