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Digitalisierung in der Bauindustrie: Building Information Modeling

4. April 2024

Lesezeit 4 Minuten
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Die Digitalisierung ist zweifellos einer der aktuellen Megatrends. Sie zieht sich durch alle Bereiche unseres Lebens. Aber wie sehr prägt die Digitalisierung die Bauindustrie? Welchen Einfluss hat das Building Information Modeling (BIM)? Das erklären wir in diesem Blogbeitrag.

Der aktuelle Stand der Digitalisierung in der Bauindustrie

Für viele Branchen bedeutet Digitalisierung Entwicklung und Umbruch gleichermaßen. Aber wie sieht der aktuelle Stand der Digitalisierung in der Bauindustrie aus? Das internationale Beratungsunternehmen McKinsey hat sich mit dieser Frage befasst. Eines der Ergebnisse: Im Vergleich zu anderen Branchen - wie beispielsweise der Automobilindustrie – gehört die Bauindustrie zu den am wenigsten digitalisierten Branchen. Praktisch bedeutet das: 20 Prozent aller Bauprojekte werden verspätet fertiggestellt und in 80 Prozent aller Projekte wird das Budget überschritten. Wenn die ursprüngliche Planung nicht eingehalten werden kann, macht das die Arbeit aller Beteiligten in jeder Phase eines Bauprozesses schwieriger. Es hat sogar Auswirkungen auf Folgeprojekte, weil Ressourcen aufgrund möglicher Verspätungen neu geplant und zugewiesen werden müssen.

Digitale Transformation in der Bauindustrie: Es ist höchste Zeit

Diese Analyse, vor allem auch in Verbindung mit der Tatsache, dass die Arbeitsproduktivität in der Bauindustrie in den letzten Jahrzehnten nicht gestiegen ist, zeigt, dass es höchste Zeit für eine Veränderung in der Bauindustrie ist – und dass die Digitalisierung ein wichtiger Antriebsfaktor für die Bauindustrie sein kann. Der Kern dieser Veränderung steckt im Informationsbedarf. In allen Phasen eines Bauprozesses besteht ein riesiger Bedarf, Informationen zwischen verschiedenen Beteiligten auszutauschen. Das fängt in der Entwurfsphase an und setzt sich über die Planungs- und Bauphase bis zum Betrieb eines Gebäudes fort. Wenn das Ziel lautet, ein Projekt im gegebenen Zeitrahmen und Budget umzusetzen, dann sind Geschwindigkeit und Genauigkeit entscheidende Faktoren. In diesem Zusammenhang bedeutet Digitalisierung: Digitale, verlässliche Informationen liefern und diese Informationen jedem Beteiligten zu jeder Zeit und an jedem Ort zur Verfügung stellen.

Technisch ist all das heute lösbar: Cloud-Lösungen, Apps und Software-Plattformen sind auch für die Digitalisierung der Bauindustrie verfügbar. Es gibt verschiedene Treiber, um die Digitalisierung voranzutreiben: Technologieeinsatz, Erfassung von Informationen in einem Modell, digitale Zusammenarbeit – und sicherstellen, dass es eine „single source of truth“ gibt, um die Verlässlichkeit aller Daten zu garantieren.

Die Lösung: BIM

BIM scheint die Antwort auf die aktuellen Fragen der Bauindustrie zu sein. Die grundlegende Idee von BIM besteht darin, eine Kette von Prozessen zu entwickeln, die durch Zusammenarbeit und Effizienz gekennzeichnet sind. Ein Gebäude kann mithilfe von BIM Software komplett digital entworfen werden. Das bedeutet gleichzeitig, dass alle relevanten Informationen im BIM Modell festgehalten werden. Neben Maßen, Produkten und Materialien kann ein BIM Modell Informationen wie Materialeigenschaften enthalten – und zwar auch mit Bezug auf ihre Anwendung und Auswirkungen auf die nächsten Schritte im Prozess. Diese Daten werden von allen Beteiligten über eine Cloud-Lösung geteilt. Daraus entstehen mehrere Vorteile. Als erstes: Jeder hat unmittelbaren Zugang zu Informationen aus erster Hand. Veränderungen, die im BIM Modell vorgenommen werden, garantieren, dass die single source of truth erhalten bleibt. Damit entstehen keine Diskussionen über die aktuellste, korrekte Version.

Kritische Aspekte im Bauprozess können digital simuliert werden. Das spart Zeit, Geld und Materialien. Außerdem sinkt so das Fehlerrisiko auf der Baustelle, weil mögliche Fehlerquellen schon im Modell deutlich werden. Hersteller von Bauprodukten spielen eine wichtige Rolle in den BIM-Prozessen: Sie sind schon in einer sehr frühen Prozessphase integriert. Daher sind sie gefordert, ihre Produkte digital zur Verfügung zu stellen und für BIM nutzbar zu machen, damit die anderen Beteiligten das digitale Produkt in ihr Baumodell integrieren können. Es bedeutet auch, dass die Hersteller einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung von BIM selbst leisten können. Sie können aktiv an der Standardisierung und Straffung bestehender Lösungen teilnehmen, Informationen teilen und die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten unterstützen.

Wenn Sie mehr über die Bedeutung von BIM, den Zusammenhang zwischen BIM und CAD und die Rolle der Hersteller erfahren möchten, lesen Sie bitte unser Whitepaper über die Digitalisierung in der Bauindustrie mit BIM.

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