Bluewater Park 20|20 exterior
William McDonough + Partners is Design Architect with N3O as Executive Architec

Zur Referenzen und Fallstudien

 

Gebäude sind so gut, wie die Produkte, die darin verarbeitet sind

Südwestlich von Amsterdam (die Niederlande) liegt der neue Park 20|20. Zwischen Schiphol, der A4 und dem Bahnhof Hoofddorp entsteht langsam aber sicher ein ganz besonderer Industriepark, in dem Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit und insbesondere Cradle to Cradle auf kreative und innovative Weise angegangen werden. Wir möchten drei engagierte Herren zu Wort kommen lassen: Coert Zachariasse (Director Delta Development), Owen Zachariasse (Manager Innovation & Nachhaltigkeit Delta Development) und Jeroen Grosfeld (Architekt N3O Architecten).


Traum und Realität

Coert Zachariasse: „In einem unserer Entwicklungsprojekte wurden wir mit enormen Abfallmengen konfrontiert. Für dieses Projekt hatten wir Kontakt mit dem amerikanischen Architekten William McDonough aufgenommen, der uns als Begründer mit den Cradle to Cradle-Arbeiten bekannt machte. Er öffnete unsere Augen für die Art und Weise, in der man mit Abfall umgehen kann. Sein Gedankengut erreichte unser Herz. Mehr als nur das. Wir vertieften uns in seine Ideen und erkannten direkt das Potenzial. Ein Gebäude ist tatsächlich ja eine große Ansammlung aus Materialien, und kurzfristiges Abreißen kostet Geld. Wenn man jedoch ein Gebäude flexibel zusammensetzt und bessere Materialien verwendet, entsteht auf Dauer ein Restwert. Bauen nach dem Cradle to Cradle-Konzept ist jedoch keine einfache Aufgabe. Es ist komplex. Wir verlangen von unseren Lieferanten, dass sie Innovationen durchführen. Wir stimulieren sie, ihre Produkte weiterzuentwickeln. Lassen Sie mich ein Beispiel nennen: Für das Bluewater-Projekt im Park 20|20 hat Mosa ein Klicksystem für keramische Außenfassaden entwickelt. Normalerweise ist man auf eine Fassade festgelegt. Durch dieses Klicksystem und die Tatsache, dass Mosa-Fliesen nach dem C2C-Konzept produziert werden, wird ein Gebäude viel flexibler.

Nach ein paar Jahren lässt sich die Fassade verändern. Mitgehen mit der Zeit, ohne dass dabei wirtschaftliche Verluste entstehen. Denn je größer der Restwert, umso einfacher lässt sich so eine Entscheidung treffen. Mosa denkt in diesem Sinne mit ihren Auftraggebern mit. Sie produzieren lokal, verwenden keine giftigen Stoffe und arbeiten so nach dem Cradle to Cradle-Prinzip. Damit entsprechen sie genau unserer Qualitätsphilosophie, und so sind wir in der Lage, unsere Produkte gegenseitig zu verstärken. Die authentische Arbeitsweise von Mosa - ihr „Drive“ - motiviert uns darüber hinaus auch, kritisch noch ein Stückchen weiter zu blicken."

 

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„Wenn Sie möchten, können Sie Mosa-Fliesen zermahlen, in Wasser auflösen und trinken.“

 

Owen Zachariasse nickt zustimmend: „Mosa hat dieselben Werte in seiner Betriebsführung. Das macht das Arbeitsverfahren geschmeidiger und führt zu einem besseren Endprodukt. Es erfordert eine Investition. Man muss sich gegenseitig „scharf“ halten. Ehrlich ermitteln, welche Innovationen funktionieren und welche nicht. Genau das ist es ja aber auch, was den Spaß bei der Arbeit ausmacht?!“

Abfallverwertung ist Wertschöpfung

Coert Zachariasse: „Wenn man das Cradle to Cradle-Prinzip anwendet, dann baut man übrigens nicht nur eine zusätzliche Geldquelle ein, sondern man erhält obendrein auch noch gesündere Gebäude, da über die verwendeten Materialien nachgedacht wurde. Und das wirkt sich auch direkt auf das Personal aus. Und auf sein Wohlbefinden. Es geht also um viel mehr als nur das Einsparen von Energie! Wir denken als Projektentwickler tatsächlich darüber nach, wie man das Personal produktiver werden lassen kann, indem wir die Gebäude intelligent erbauen und über unseren Tellerrand hinausschauen. Aber verstehen Sie mich nicht falsch: Das ist nicht einfach nur ein bequemes Marketingkonzept, um die Leute von unserem Projekt Park 20|20 zu überzeugen. Es ist ein distinktives, inhaltlich gutes Konzept. Die Krise hat uns in diesem Sinne einen zusätzlichen Anstoß gegeben, da wir mit unserer Philosophie über die Verwendung und Wiederverwendung von Materialien und dem Nachdenken über Produktivität, Erlebnis und Gesundheit in der Arbeitsumgebung bessere wirtschaftliche Argumente für unsere Kunden haben. Ein Büro ist nämlich mehr als ein rein physischer Arbeitsplatz. Ein Büro ist ein Ort, an dem Kohäsion und Synergie entstehen. Das bedeutet, dass man, wenn man ans Entwerfen und Entwickeln geht, ein Erlebnis hinzufügen muss. Dass man vielleicht etwas weniger, dafür aber bessere Meter verbaut, denn die Leute müssen zusammenkommen können, schließlich ist das Personal das Kapital des Unternehmens.“ Owen Zachariasse nickt zustimmend: „Wir führen viele Untersuchungen durch. Wir sprechen mit unseren Mietern. Deshalb wissen wir immer schon vor Beginn, wie viel Zeit die Mitarbeiter auf Kommunikation, Kontemplation, Konzentration, Zusammenarbeit und Kreativität verwenden. Wir entwickeln also Räume auf Grundlage der Zeit, die darin verbracht wird.“

 

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„Vielleicht nicht die billigste Lösung, aber langfristig dennoch die beste Wahl.“

 

Qualität und Innovation

Jeroen Grosfeld ergänzt: „Wir ließen - mit den vorherigen Ideen im Hinterkopf - in unserem Konzept von Park 20|20 nichts unberührt und waren festentschlossen, Lösungen zu finden, bei denen es um mehr ging als nur um nachhaltiges Bauen. Wir wollten etwas bewegen und konnten eine Reihe von machbaren Optionen anbieten, die jetzt - Jahre und so viele Entwicklungen und Erfahrungen später - noch immer als Leitfaden gelten. Es waren seinerzeit noch keine Gebäude entworfen worden, deren Materialien wiederverwendet werden konnten. Es wurde natürlich nachhaltig gebaut, aber die Philosophie dabei bestand darin, mit weniger Material und Energie zu arbeiten. Aber bei Nachhaltigkeit geht es nicht darum, immer mehr mit immer weniger zu tun. Das geht irgendwann nicht mehr. Dann entkleidet man die Gebäude vollständig, ohne dabei an den Komfort der Anwender zu denken. Nachhaltigkeit bedeutet für uns mindestens, dass man die Gebäude auseinander nehmen können muss und dass die Materialien erneut verwendet werden können. Wir standen vor einer gigantischen Herausforderung, denn ein Gebäude enthält Tausende von Materialien, und so muss man fast genauso viele Subunternehmer haben, die bereit sind, Materialien zu produzieren, die C2C-geeignet, kostenneutral und attraktiv sind. Mosa liefert genauso ein flexibles Keramikprodukt. Alle Fliesen, die wir in diesem Projekt verwendet haben - sowohl für innen als auch für außen - haben einen Restwert, da sie nach C2C produziert und zertifiziert wurden, (für die Fassade von Bluewater) wartungsfrei sind und darüber hinaus eine ausgezeichnete Ausstrahlung haben.

 

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„Hoffentlich führt Park 20|20 dazu, dass auch andere auf diese Weise an die Arbeit gehen.“

 

Business als Antriebsmotor für positive Veränderung

Jeroen Grosfeld: „Wir sind noch nicht am Ziel. Wir sind noch nicht in der Lage, ein zu 100 % auf dem C2C-Prinzip basierendes Gebäude zu bauen. Aber wir gehen in die richtige Richtung. Es ist eine kontinuierliche Suche nach besseren und intelligenteren Produkten. Park 20|20 ist damit weltweit ein Vorreiter. Er hat eine Vorbildfunktion. Nicht nur aufgrund der Wahl der Materialien und der gestellten Energieanforderungen, sondern auch, da das Projekt kommerziell machbar ist. Hoffentlich führt Park 20|20 dazu, dass auch andere auf diese Weise an die Arbeit gehen, denn Cradle to Cradle ist nicht einfach nur ein Hype. Es wird Thema bleiben. Durch die Arbeit nach dem Cradle to Cradle-Prinzip wird ein garantierter Restwert geschaffen. Und das beinhaltet Vorteile für alle. Vielleicht muss man zu Beginn etwas mehr investieren, aber langfristig entsteht so viel mehr. Die Anforderungen, die die Behörden an nachhaltiges Bauen stellen, gehen in diesem Sinne immer noch nicht weit genug. Es ist viel notwendig. Man muss in der Lage sein, konstant (dazu) zu lernen und auszuprobieren. Die gesamte Philosophie von Entwicklung und Entwurf muss erneuert werden. Man muss anders denken, denn es muss möglich sein, die Gebäude auseinander zu nehmen und Materialien wiederzuverwenden. Man muss gerne die Rolle des Vorreiters übernehmen. Und man muss weiter als nur bis zur Architektur selbst blicken. Beim Entwurf eines Gebäudes geht es nämlich nicht so sehr um das Gebäude, sondern noch mehr um den Komfort der Menschen.“

 

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Von negativen zu positiven Erträgen

Coert Zachariasse: „Nachhaltigkeit war zunächst einfach nur ein SVU-Etikett, aber heute fangen große Industrien damit an, sich aufgrund unberechenbarer Preisschwankungen und geopolitischer Gründe ernsthaft Sorgen zu machen. Das Interesse kommt heute aus dem Kerngeschäft und nicht mehr aus dem Marketing. Owen Zachariasse: „Es ist nicht mehr den „Happy Few“ oder denjenigen, die in den 70er Jahren Steine geworfen haben, vorbehalten. Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaft geworden. Vor allem jetzt nach dem Klimagipfel sieht man, dass das Thema auch von Leuten in Anzügen angegangen wird. Und die Niederlande können in diesem Bereich ein Vorläufer sein, indem wir positive Beispiele präsentieren. Wie Park 20|20. Es ist noch nicht perfekt, aber es inspiriert und existiert ganz einfach. Wir haben gezeigt, dass man durch das Bauen nach dem Cradle to Cradle-Prinzip Geld verdienen kann, dass man aber auch Sinn schafft. Dass man bei den Menschen eine Saite zum schwingen bringt, indem man mehr teilt und sich häufiger trifft. Die Politik kann dabei eine Rolle spielen, indem sie langfristig geplant wird, sodass man sich darauf verlassen kann, und indem man Dinge ermöglicht. Die tatsächliche Bewegung muss jedoch aus der Gesellschaft kommen: They (der Staat) can set the rules of the game, but not play it.”

 





„They (der Staat) can set the rules of the game, but not play it.“

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Mosas Beitrag zu Park 20|20

Für das Bluewater-Projekt in Park 20|20 entwickelte Lomax Systems BV ein geniales und sichtbares Klicksystem aus ganzen 1.200 m2. Mit diesem System lässt sich die Fassade jederzeit austauschen. Es sorgt darüber hinaus auch noch für die Belüftung und ist - genau wie die Fliesen - C2C-zertifiziert. Bei den Fliesen (46 x 90 Zentimeter) entschied man sich für die Beige & Brown-Kollektion, die sich durch ausgewogene Abstufungen von Beige nach Braun und von hell bis zu sehr dunkel auszeichnet. Für die Innenarbeiten von Bluewater und andere Projekte im Park 20|20 lieferte Mosa die bekannten Kollektionen Terra Maestricht und Global.

 

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Projektdetails
Projekt: Bluewater Park 20|20
Architekt: William McDonough + Partners en N3O
Ort: Haarlemmermeer
Fläche: Büros 89.000 m2
Parkplätze 1.400
Einrichtungen 3.700 m2
Fertigstellung: 2017
Weitere Informationen

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